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Sonntag, 6. November 2011

Betondecken gegossen oder in Filigranplatten bauweise

Jeder meint die »Großflächenplatte mit nachträglich ergänzter Ortbetonschicht«, wenn von der »Filigranplatte« die Rede ist. Auch der Begriff »Plattendecke« ist fachlich korrekt. Der Begriff »Filigranplatte« ist eine Firmenbezeichnung, da die Firma Filigran als erster Hersteller eine solche Plattendecke auf den Markt gebracht und damit auch den Namen durchgesetzt hat.

Die »Filigrandecke« ist eine Stahlbetondecke nach der aktuellen Stahlbetonnorm DIN 1045-1. Sie besteht aus großformatigen, mindestens 4 bis 5 cm dicken, im Herstellwerk vorgefertigten Deckenelementen, die auf der Baustelle durch Ortbeton zur Plattendecke ergänzt werden. Die Plattendecke verbindet die Vorteile des Fertigteilbaus mit den Vorzügen der konventionellen Bauweise. Das bedeutet auf der einen Seite Verkürzung der Bauzeiten und Senken der Kosten, auf der anderen Seite eine monolithische Konstruktion mit allen ihren Vorteilen. Die Plattendecke hat sich aufgrund ihrer Vorteile insbesondere im Neubaubereich gegenüber anderen Deckensystemen wie z.B. der Balkendecke aus Stahlbeton auf breiter Front durchgesetzt. Durchschnittliche Deckendicke je nach Statik ca. 18 - 22 cm.



Gegossene Betondecke – Ortbeton

Beton ist nicht gleich Beton. Je nach den geforderten Eigenschaften, nach dem Herstellort, nach Förderung und Verarbeitung oder nach Bauteil wird Beton unterschiedlich verarbeitet. Insbesondere hinsichtlich der Eigenschaften unterscheiden sich die Betone teils erheblich. Doch allen Betonen ist gemein, dass sie vielfach direkt auf der Baustelle als Frischbeton verarbeitet werden, d. h. sie werden in eine vorbereitete Schalung mit der darin enthaltenen Bewehrung eingebracht und verdichtet. Die Verarbeitung »vor Ort«, also auf der Baustelle, ist der Namensgeber für den »Ortbeton«. Der Ortbeton erhärtet erst nach der Verarbeitung in der Schalung, die für eine gewisse Zeit erhalten werden muss. Auch die Nachbehandlung des Ortbetons muss noch für eine gewisse Zeit sichergestellt werden, damit dessen geforderte Eigenschaften auch erreicht werden können.

Damit unterscheidet sich der Ortbeton von den Betonfertigteilen, die in einem Werk hergestellt, nach einer ausreichenden Erhärtung einschließlich einer werksmäßigen Nachbehandlung auf die Baustelle geliefert und dort dann in die gewünschte Position eingebaut werden. Reine Fertigteile sind nach dem Einbau sofort belastbar und benötigen keine weitere Schalung mehr, in manchen Fällen müssen sie aber wegen noch nicht ausreichender Endfestigkeiten noch für einige Zeit abgesprießt werden.

In manchen Fällen ist aber auch eine Kombination von Ortbeton und werksmäßig hergestellten Betonfertigteilen möglich und auch sinnvoll. Insbesondere bei vielen Decken findet diese Herstellungsart vielfach Anwendung. Die im Fertigteilwerk hergestellten Betonfertigteile sind dünne Platten, in die die untere Biegebewehrung der endgültigen Decke sowie die erforderliche Verbund- und Schubbewehrung bereits eingebaut sind und dann mit einem Lkw auf die Baustelle transportiert werden. Dort werden sie nach den Vorgaben eines Verlegeplans unter Zuhilfenahme eines Baustellenkrans in die gewünschte Lage gebracht. Die restliche Bewehrung, insbesondere die obere Lage der Deckenbewehrung, wird eingebaut und die seitliche Schalung ergänzt. Anschließend wird der Frischbeton in der geforderten Deckendicke eingebracht und mit einem Rüttler verdichtet. Auf diese Weise wird die untere Deckenschalung eingespart, die Halbfertigteilplatten müssen lediglich in kleineren Abständen abgesprießt werden, damit die Großflächenplatten dem Gewicht des Frischbetons ausreichend standhalten. Durchschnittliche Deckendicke je nach Statik ca. 18 - 22 cm.

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